Bau eines Arztzentrums in Waycha, Bolivien

Arztzentrum als Grundstein für eine
verbesserte Gesundheitsversorgung

Mit diesem Projekt fing alles an. Nach mehreren Monaten Praktikum bei der bolivianischen Organisation „Mano a Mano“ brachte Vereinsvorstand Irina ein ambitioniertes Vorhaben mit zurück in die Heimat: Für die Finanzierung des dringend benötigten Arztzentrums in der Gemeinde Waycha sollten innerhalb eines Jahres über 16 000€ zusammen kommen.

Der bisherige Gesundheitsposten war zu klein, veraltet und verfügte über keinen Wasseranschluss. Gesundheitspersonal, Patienten und Lehrer der angrenzenden Schule mussten sich die sanitären Anlagen teilen. Aufgrund dieser schwierigen Arbeitsbedingungen war die regionale Behörde nicht bereit, einen Arzt einzustellen, sondern beschäftigte lediglich zwei Arzthelfer, die keine schwerwiegenden Krankheitsfälle behandeln konnte.

Um die 16 000 € zu ermöglichen, starteten wir ganz klein. Unsere erste Aktion: Kinderschminken auf einem Straßenfest. In den nächsten Wochen und Monaten schloßen sich immer mehr Menschen an und organisierten Cocktailpartys, Flohmärkte, Konzerte, Kuchenverkäufe oder Vorträge.

Auch durch viele Spenden kamen nach nicht einmal einmal einem Jahr die benötigten 16 000€ zusammen. Die Gemeinde Waycha und der Landkreis Arque beteiligten sich zusätzlich an den Projektkosten. „Mano a Mano“ übernahm vor Ort die Planung und Umsetzung des Gesundheitszentrums.

Im September 2014 wurde das Arztzentrum feierlich eröffnet.

Das Gebäude bietet drei Betten zur stationären Aufnahme von Patienten, einen Raum für zahnärztliche Behandlungen und einen Kreißsaal. Außerdem konnten benötigte medizinische Geräte und Medikamente zur Verfügung gestellt werden.

Das Arztzentrum ermöglicht etwa 2200 Menschen in der ländlichen Region Arque eine bessere Gesundheitsversorgung. Da „Mano a Mano“ im Planungsprozess sichergestellt hat, dass die laufenden Kosten wie beispielsweise die Bezahlung des Personals vom Landkreis getragen werden, profitieren die Menschen langfristig von der Arbeit des angestellten Arztes. Inzwischen konnten über 11 300 Behandlungen* durchgeführt werden.

Warum uns dieses Projekt überzeugt:

Irina lernte in ihrem Praktikum das Personal, die Arbeitsweise und Überzeugungen der lokalen Organisation „Mano a Mano“ persönlich kennen und konnte sich auch ein eigenes Bild von der schwierigen Situation in Waycha machen. Außerdem überzeugte uns, dass die Organisation von Einheimischen gegründet und geleitet wird, die die Probleme der Region kennen und auch langfristig vor Ort bleiben. Mit dem Bau des Arztzentrums und der daraus resultierenden Arztstelle wurde der Grundstein für eine langfristige Verbesserung der Gesundheitsversorgung gelegt.

*Stand: September 2018